Die Reise des Helden 3. Teil

Die jüdische Kabbala, die aber älter als das religiöse Judentum ist, repräsentiert gleichfalls und zwar im Bild des „Lebensbaumes“ die Reise des Menschen. Darüber hinaus ist er auch Symbol für die göttliche Schöpfungsordnung. Ebenso wie die Alchemie ist die Kabbala in einem Leben nicht in der Tiefe zu erfassen. Die Reise beginnt in der untersten Sephira „Malkut“, Symbol für die Materie und noch einiges anderes (Sephira = Sprachwurzel für „Sphäre“) und führt durch die verschiedenen Sephirot nach oben bis in Bereiche, die nicht mehr erfasst werden können, da hier die Grenzen des menschlichen Bewusstseins und Denkvermögens erreicht sind. Denn wie ließe sich Unendlichkeit, Ewigkeit, das Absolute oder grenzenloses Ur-Licht definieren oder gar vorstellen? Dafür existieren keine Worte.
(Buchempfehlung für alle, die tiefer einsteigen möchten: Saint Germain/Myra „Saint Germains Vermächtnis – Kabbala und Rosenkreuz“)

Die Karten des Tarot, die 22 sogenannten großen Arkana, sind ebenfalls ein uraltes System, das unsere Wanderung beschreibt. Die Karten zeichnen alle Archetypen (Narr, Eremit. Magier, Herrscher, Hohepriesterin, Turm, Gericht usw.) klar und deutlich in Bildern. Die Idee weiser Menschen in alter Zeit, dieses geistige Wissen in einem Kartenspiel zu verbergen, finde ich faszinierend. Stellen wir den Bezug zu uns selbst her, wofür die Karten doch entstanden sind, können sie an den Wegkreuzungen des Lebens als Landkarte und Kompass eine Hilfe sein.

Wir erkennen, dass keine Gegensätze zwischen den alten und doch immer jungen und aktuellen geistigen Systemen aller Kulturen existieren. Sie sind nur in Bild und Sprache unterschiedlich. Alchemie, Kabbala, Tarot und andere hier ungenannte, wie z.B. die „Innere Alchemie“ der alten chinesischen Weisen, sie spielen wunderbar zusammen. So kann jeder den für ihn passenden Reiseführer finden. Wir sollten aber nicht vergessen, dass wir mit der Sprache unserer eigenen Seele über den besten Reisebegleiter verfügen.
Wir alle befinden uns an unterschiedlichen Wegstrecken dieser „unendlichen Geschichte“, die unser Lebensmärchen ist.
Und deshalb wünsche ich Euch und auch mir Mut und eine glückliche Wanderung mit guten Weggefährten.

Buchempfehlungen:
Saint Germain/Myra: „Saint Germains Vermächtnis – ein westlich-abendländischer Einweihungsweg“
Joseph Campbell: „Der Heros in tausend Gestalten“
Hajo Banzhaf: „Tarot und der Lebensweg des Menschen – Die Reise des Helden als mythologischer Schlüssel“
Richard Wilhelm/C.G. Jung: Das Geheimnis der Goldenen Blüte“
Thomas Cleary (Hrsg.): Die drei Schätze des Dao – Basistexte der inneren Alchemie“